Dr. Harald Kegler

Eine Frage der Zeit:
“Charrette” – neue Möglichkeiten effektiver Beteiligung am Stadtumbau

Der Stadtumbau stellt, das ist die verbreitete Übereinkunft gegenwärtig, eine neue Herausforderung für Wohnungsunternehmen, Stadtverwaltungen, infrastrukturelle Ver- und Entsorger und letztlich jeden Bürger dar. Schrumpfende Städte, das war vor wenigen Jahren noch ein Wort, das kein Politiker in den Mund nahm. Die Realitäten des Bewohnerrückgangs, des Wohnungsleerstands, der Schulden und der Abwanderung ins Umland haben die Akzeptanz befördert und die Erkenntnis reifen lassen, dass Stadtumbau ein qualitativ neuer Abschnitt in der Entwicklung der Städte ist. So erscheint es nur logisch, dass nach dieser Feststellung die Frage laut wird nach Handlungsmöglichkeiten, die geeignet sind, auf diese neue Situation adäquat reagieren zu können. „Charrette“ stellt eine solche Möglichkeit dar.

Der zweite Stadtumbau

„Ich habe gelernt wie neue Wohnungen am Stadtrand errichtet, wirtschaftlich betrieben und verwaltet werden. Ich habe nicht gelernt wie man damit umgeht, wenn man zuviel an Bestand hat“. So beschrieb ein Geschäftsführer einer städtischen Wohnungsgesellschaft Anfang 2002 in einer öffentlichen Versammlung die qualitative Zäsur, die den Stadtumbau markiert. Offensichtlich stellt der Schrumpfungsprozess vor allem eine Herausforderung an die Fähigkeit der Beteiligten dar, sich mit einem Zustand zu beschäftigen, der nicht mehr Wachstum, d. h. Ausweitung der Stadt bedeutet, sondern zugleich Ausdehnung am Stadtrand und Umgang mit dem zunehmend leerstehenden und verfallenden Bestand zwischen Altstadt und Vorortsiedlung. Dies sind bekanntermaßen die Gründerzeit-, Industrie- und Plattenneubaugebiete. Vielleicht könnte man diese Bereiche tatsächlich als die „Zwischenstadt“ bezeichnen. Sie sind die Verlierergebiete.

Damit gewinnt die Frage des Umgangs mit der „Zwischenstadt“, mit dem Wohnungsbestand und mit den dort – noch oder zukünftig wieder – lebenden Menschen immer mehr an Bedeutung. Dies ist zwar seit dem Übergang von der Stadterweiterung und Kahlschlagsanierung zur Stadterneuerung in den 70er und 80er Jahren kein absolut neues Thema mehr. Doch die neue Akzentuierung erfährt die Beteiligungsfrage durch den Rückgang der Bewohnerzahl in den Städten insgesamt, die verstärkte Suburbanisierung sowie das schlagartige Brachfallen weiter Industrieareale oder Bergbaugebiete. Diese Trends betreffen Westeuropa und Nordamerika generell. Ob in Mittelengland, in den USA am sogenannten „rust-belt“, in Südspanien, in Belgien und anderen einst den industriellen Fortschritt markierenden Regionen zeigt sich ein ähnliches Bild. Es ist also nicht nur ein Symptom Ostdeutschlands. Dennoch konzentriert sich hier dieser Vorgang sowohl räumlich als auch vor allem zeitlich.

Ein kruder Städtebau war im Ergebnis des ersten Stadtumbaus nach dem zweiten Weltkrieg entstanden, der dem Auto die höchste Priorität einräumte, die alten Innenstädte betonierte, und „suburbia“ zur Traumidylle der Mittelstandsgesellschaft erhob - übrigens in West und Ost im Grunde ähnlich. Neues entstand stets so, als ob es auf Neuland gebaut werden würde. Erste Konflikte zeitigte dieses Denken bei den Versuchen, vorhandene Arbeitersiedlungen oder Gründerzeitblöcke zugunsten neuer, dichterer Neubaugroßsiedlungen abzureißen. Die Arbeitersiedlung Rheinhausen in Duisburg oder die Quartiere in Berlin Kreuzberg sind oft beschrieben worden und gelten als Symbole für den Beginn eines Wandels. Damit begann die „Beerdigung“ des ersten Stadtumbaus. (vgl. Sieverts, T., S. 210 ff)

Beim zweiten Stadtumbau sind die Konflikte des ersten Stadtumbaus nicht aufgehoben. Dieser hat dessen Resultate „zu verarbeiten“, die Plattenbauten und Infrastrukturen sind Teil des Bestandes geworden. Zugleich sind neue Qualitäten für eine lebenswerte Stadt zu entwickeln. Die Konflikte beim gegenwärtigen Stadtumbau treffen in einem „überflüssigen“ Raum aufeinander: es ist zuviel da an Flächen, an nutzbaren Wohn- und Gewerbebauten, an Brachen. Der Ausweg könnte in einem „amerikanischen Weg“ liegen: veröden lassen der „Zwischenstadt“ und Erschließen marktfähiger neuer Wohngebiete am Rande. Dies bedürfte keiner Beteiligung, wenn nicht die kommunalen und wohnungswirtschaftlichen Probleme in existenzgefährdendem Maße wachsen würden. So sind andere Wege gefragt.

Neue Beteiligung

Wer kennt sie nicht die leidigen Auseinandersetzungen mit den sogenannten „Betroffenen“. Streit um Einzelinteressen, Zerreden von guten Absichten, „Gespräche“ über die Presse, Lagerkämpfe in öffentlichen Gremien und viele andere Formen einer Auseinandersetzung zwischen Institutionen, Verwaltungen, Unternehmen und Bewohnern kennt die Kommunikations (un) kultur. Es scheint so etwas wie eine „Beteiligungsernüchterung“ eingezogen zu sein.

Seit den Auseinandersetzungen um die Kahlschlagsanierung war ein Arsenal der gesetzlich geregelten Beteiligungsformen entstanden, das sich international sehen lassen kann. Und dennoch: Beteiligung wurde Teil eines Verwaltungsprozesses, in bester Absicht, doch uneffizient, formal, ja z. T. mit dem Makel des Scheinbaren behaftet. Auf der anderen Seite etablierten sich „Berufsbürger“, die meist nur ihren eigenen Interessen verpflichtet sind. Vor allem aber wurde durch eine Beteiligungsbürokratie viel Zeit beansprucht und wenig wirkliche Einbeziehung realisiert.

Nach den konfliktreichen Aufbruchjahren der Stadterneuerungsbewegung ist alles in geordnete Bahnen gelenkt worden. Die Beteiligungsformalisierung hat zur Beteiligungsabstinenz geführt. Nur in besonderen Betroffenheitssituationen, wenn etwas „vor der eigenen Haustür“ schwelt, erwacht der Unmut. Selten verbindet sich dieser mit strategischen Ambitionen. Genau darin liegt das entscheidende Defizit bei dem nun verstärkt greifenden zweiten Stadtumbau: es werden die „geglätteten“ Instrumente der Beteiligung aus der Vergangenheit weitergeführt. Und wenn sie versagen, wird nur noch das gesetzlich Notwendige vollzogen. Es schwingt aber auch Enttäuschung mit, auf Seiten der öffentlichen Verwaltung, der Wohnungsunternehmen und der der Betroffenen. So ist eine Rückkehr zu den hierarchischen Verfahrensweisen der 50er und 60er Jahre geradezu vorgezeichnet. Die entscheidende Frage besteht darin, wie erneuerte Beteiligungsmöglichkeiten geschaffen werden, die dem neuen Stadtumbau gerecht werden können.

Ein Blick auf Länder, die vor Deutschland mit dem zweiten Stadtumbau konfrontiert waren, ist hilfreich: die USA. Gerade der hier mit einem ausgeprägt liberalen und an den Individualinteressen orientierten Verständnis von öffentlicher Einflussnahme und Engagement des Einzelnen lässt Einblicke in neue Formen der Beteiligung erwarten.

„Charrette“: die Beteiligten nehmen sich in die Pflicht

In den USA entstand in den 80er Jahren als Ergebnis langjähriger Auseinandersetzungen um die Verödung der Innenstadtbereiche und den grenzenlos wachsenden „sprawl“, die Zersiedlung in Form der „suburban nation“, das öffentliche Planungsverfahren der „Charrette“. Zunächst an Hochschulen probiert, gewann es vor allem in der reformorientierten Städte- und Wohnungsbaupraxis schnell an Bedeutung. „Charrette“ ist im Zuge des Entstehens der amerikanischen Städtebau-Reformbewegung Anfang der 90er Jahre zu einem festen Bestandteil der neuen Planungskultur geworden. (vgl. Duany, A., Plater-Zyberk, E., S. 23 sowie www.charretteinstitute.org )

Die „Charrette“ ist ein öffentliches und konsequent offenes Verfahren der Optimierung von städtebaulichen Planungsprozessen mit direkter Planungsdemokratie, lebendiger Interdisziplinarität und konkreter Entscheidungsfindung. Sie bezeichnet ein Verfahren der erfolgsorientierten Lösung komplexer Planungsprobleme in kurzer Zeit. Dabei werden die notwendigen Verwaltungsverfahren durch Vorprüfungen integriert. Der konkrete Planungsvorgang ist vor allem durch die sofortige Rückkopplung der Planungsschritte mit Betroffenen, zu beteiligenden Entscheidungsträgern, Eigentümern oder interessierten Bürgern gekennzeichnet. Es wird gemeinsam am Plan gearbeitet. Eine Gruppe von fünf bis 20 Personen aus unterschiedlichen Berufen und Interessen bildet den Kern der „Charrette“. Diese wird dann temporär erweitert, teilt sich auf, führt Vor-Ort-Besichtigungen und Planungsüberprüfungen durch und ist stets offen für hinzukommende Bewohner, Interessierte und Spezialisten. Der professionelle Planer oder Architekt, der zur Kerngruppe gehört, wird nicht ersetzt, sondern in neuer Weise gefordert. Er verlässt die Rolle des „einsamen Vordenkers“ oder des „neutralen Moderators“. Der Planer ist Vermittler, Anreger, Zuhörer, stets offener Gesprächspartner und verantwortungsvoller Fachmann für die Belange einer bestandsorientierten Stadtentwicklung. Das Verfahren ist zeitlich begrenzt, in der Regel eine Woche. Es kann auch gestaffelt werden und – je nach Umfang der Aufgabe – in Etappen durchgeführt werden. Während der „Charrette“ werden in einem Mix von differenzierten Verfahren, die auf die jeweilige Situation der Stadt, des Wohngebietes oder der Region abzustimmen sind, schrittweise machbare Lösungen entwickelt, die dann Entscheidungsgrundlage der gewählten Gremien oder der Unternehmen sind. Da diese vorher alle selbst an der Erarbeitung der Lösungen beteiligt waren, verläuft der Umsetzungsprozess wesentlich effektiver und führt in der Regel zu einem Erfolg. Es gibt kein starres Schema für eine „Charrette“. Sie ist jedes Mal neu zu erfinden und auf die konkreten Bedingungen anzupassen. Kreativität ist gefragt und Erfahrung bei der Koordinierung der Beteiligten. Es gehört vor allem ein Umdenken bei Planern und bei Verwaltungen dazu, „klassische“ Wege des Planens zu verlassen. Die „Charrette“ erfolgt in einem stets zugänglichen Büro, das für die Stadtöffentlichkeit gut erreichbar ist und einladend wirkt.

Alle Planungen werden verständlich kommuniziert, Widersprüche werden sofort ausdiskutiert und im konkreten Plan fixiert. Dabei wird sowohl in parallelen Gruppen als auch in gemeinsamen Foren gearbeitet. Die Verwaltung hat sich auf die „erzwungene Öffentlichkeit“ einzustellen, es gibt keine Tabus. Gerade bei geringer werdendem Interesse der Öffentlichkeit an Fragen der Stadtentwicklung, aber der Notwendigkeit unter neuen Bedingungen konkret zu handeln, kommt der Suche nach neuen mobilisierenden Verfahren für die städtebauliche Erneuerung der Städte eine besondere Bedeutung zu. Das „Charrette“-Verfahren bietet eine solche Möglichkeit an. Es orientiert sich an folgenden Prinzipien:

- permanenter und konzentrierter Arbeitsprozess an einem markanten und gut erreichbaren Ort,
- kurze Rückkopplungszyklen während der Planungsarbeit und ständige Diskussionsangebote in verschiedenen Formen,
- disziplinäre Grenzen überschreitende Teamarbeit,
- Einbeziehung lokaler Wissensträger,
- Arbeit in direkter räumlicher Nähe zu den umzugestaltenden Bereichen,
- zeitliche Komprimierung des Bearbeitungsprozesses und breite öffentliche Kommunikation dessen,
- konkrete Ergebnisorientierung und Veranschaulichung der Planungen in verständlicher Weise.
(Phillips, D., Kegler, H., Serbser, W. u.a., S. 6, 7)

Sicher ist dies nicht das einzige Verfahren. Bereits in den 70er und 80er Jahren wurden viele Möglichkeiten ausprobiert. Ob dies „Planungsmakler“, „Planungszellen“, „Planungswerkstätten“, „Zukunftswerkstätten“, verschiene Moderations- und Mediationsverfahren sind, alle stellen Alternativen oder Ergänzungen zu den „klassischen“ Planungsmethoden dar, wie sie für die Bauleitplanung üblich geworden sind. Jetzt stehen diese Verfahren auf dem Prüfstand. Ein Wandel mit weitreichenden Folgen wird notwendiger denn je, will man den fundamentalen Prozess des gegenwärtigen Stadtumbaus langfristig gestalten, um eine menschliche Stadt und lebenswerte sowie wirtschaftlich tragfähige Wohnbedingungen erzielen bzw. erhalten. (vgl. Hoffmann-Axthelm, D., S. 267-268) Inzwischen verbreitet sich auch in Europa das „Charrette“-Verfahren zunehmend.

Von Paris nach Gräfenhainichen

Der Name des Verfahrens „Charrette“ wurde dem Französischen entlehnt und bedeutet soviel wie Karren oder Wagen. Im Paris des 19. Jahrhunderts war es üblich, dass die Examensarbeiten der Studenten der Kunstakademie durch einen Kalfaktor abgeholt wurden und auf einem Karren durch die Stadt zur Akademie gebracht wurden. Da die Studenten meist nicht rechtzeitig fertig wurden, arbeiteten sie an ihren Gemälden noch während der Fahrt durch die Stadt. In aller Öffentlichkeit wurden die letzten Pinselstriche getätigt, meist begleitet von einer regen Anteilnahme der Bevölkerung.

Nach einhundert Jahren wird nunmehr nicht auf einem Karren gearbeitet, aber die intensive und stets in aller Öffentlichkeit ablaufende Planung erinnert noch an die Vorgänge in Paris. Vor 10 Jahren fand die erste „Charrette“ der Region am Bauhaus in Dessau statt. Studenten der Universität Miami, der Fachhochschule Stuttgart und Planer vom Bauhaus sowie Vertreter der Gemeinde Vockerode beteiligten sich an der Planung für den Ort bei Dessau an der Autobahn, in welchem das markante Kraftwerk mit den vier Schornsteinen stand. (Stiftung Bauhaus Dessau, S. 266-267)

Mit dem Wettbewerb „Stadtumbau-Ost“ ergab sich eine Möglichkeit, dieses Verfahren u.a. für die Kleinstadt Gräfenhainichen in Sachsen-Anhalt anzuwenden. Die Stadt, auch bekannt geworden durch die „Stadt aus Eisen – Ferropolis“, entschloss sich, durch eine „Charrette“ den notwendigen Planungsvorlauf für den weiteren Umbau der Stadt zuschaffen.

Die Kleinstadt erfuhr 1990 einen radikalen Entwicklungsbruch: sie war eine Bergarbeiterstadt. Zwei große Braunkohletagebaue prägten nicht nur die gesamte Umgebung der Stadt sondern auch die Struktur der Bevölkerung und den Alltag – alles drehte sich um die Kohle. Vor allem entstanden wegen dieser große Neubaugebiete. Die Einwohnerzahl verdoppelte sich auf etwa 10.000. Eine Wohnungsgesellschaft und eine Genossenschaft besitzen den Hauptteil des Bestandes mit den üblichen Charakteristika, die Plattenbaugebiete heute auszeichnen: zwischen 20 und 73% Leerstand, Modernisierungs- und partieller Abbruchbedarf. Dazu über 20% Arbeitslosigkeit in der Stadt. Die Stillegung der Tagebaue hat der Stadt ihre Identität genommen. Sie war kein Energielieferant mehr.

Es ist ein energischer Schritt der Stadtverwaltung, der von den Stadträten getragen wurde, das „Charrette“-Verfahren zu nutzen, um in der depressiven Stimmung, die die Stadt beherrscht, neue Ansätze zu finden. Die Möglichkeit, ein solches Verfahren anzuwenden, eröffnete der durch den Wettbewerb geschaffenen Spielraum. Die Kerngruppe der „Charrette“ wurde durch einen von der Stadtverwaltung ausgeschriebenen, geladenen Wettbewerb ermittelt, wobei Ideen für neue Formen des Stadtumbaus, Kooperationsfähigkeit und Interdisziplinarität sowie eine Mischung lokaler und externer Büros beabsichtigt waren. In Gräfenhainichen wurde die „Charrette“ durch eine Mini-Charrette über zwei Tage sowie durch ein vorbereitendes Seminar zu speziellen Fragen der Innovation der Energieversorgung und des Wohnungsbaus vorbereitet. Damit konnten sich zugleich die Beteiligten in der Stadt auf das „Charrette“-Verfahren einstellen.

Das vorliegende Ergebnis der „Charrette“ bestätigte das Verfahren – sowohl die örtlichen Planer und Ingenieure, die Stadträte wie Wohnungsunternehmen bestätigten den Gewinn an Planungskultur und planerischem Vorlauf für Umbaumaßnahmen. Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf das Thema „Stadtumbau“ zu lenken, gelang durch die konzentrierte Arbeitsphase. Die Medien begleiteten den Prozess rege, die Schulen integrierten das Thema offiziell in den Unterricht, Schüler legten freiwillig Entwürfe vor – trotz Prüfungszeit! Und die Wohnungsunternehmen bekannten sich öffentlich zu den Ergebnisse, obgleich deutlich wurde, die „Charrette“ hat nur den Ausgangspunkt gesetzt. Das Ziel, den Stadtumbau über ein Aufwertungsprogramm der wesentlichen öffentlichen Straßen-Räume, das Schaffen von Beispielen im Umbau besonders erneuerungsbedürftiger Plattenbauten und die Umstellung auf ein neues ökologisches System der Energieversorgung der gesamten Plattenbaugebiete einzuleiten wurde mit konkreten und umsetzungsfähigen Strategien erreicht.

Dennoch konnte mit der „Charrette“ wie mit dem Wettbewerb überhaupt nur ein Impuls gesetzt werden. Die Frage, ob es gelingt, die „Charrette-Kultur“ zu verstetigen, wird letztlich über den Erfolg des Stadtumbaus entscheiden. Die Erwartungen sind geweckt, Hoffnungen und Bereitschaft sind entstanden: Das Leitbild, „Stadt mit neuer Energie“, das von Bewohnern kreiert wurde, bringt dies zum Ausdruck.

 

Literatur

Phillips, D., Kegler, H., Serbser, W., Bodenschatz, H., Schleinitz, H.,: Charrette Eggesin 2002 – Die Zukunft von Eggesin: Region, Stadt, Quartier, Berlin, Cottbus, Dessau, 2002

Hoffmann-Axthelm, D.: Anleitung zum Stadtumbau, Frankfurt/M., 1996

Duany, A., Plater-Zyberk, E.: Towns and Town-Making Principles, New York, 1991

Stiftung Bauhaus Dessau (Hrsg.): Industrielles Gartenreich, 1996

Sieverts, T.: Der Umbau der Stadt, in: Hassler, U.; Wang, W. (Hrsg.): Umbau – über die Zukunft des Baubestandes, Berlin, 1999, S.210-227

www.charretteinstitute.org

Abbildungen

1. Die Kerngruppe und der Ort der Charrette in Gräfenhainichen im April 2002: eine ehemalige Kapelle, die heute von einem Plattenbaugebiet umgeben ist und ein Ausstellungszentrum beherbergt
2. Forum in der Charrette in Gräfenhainichen, das mit einer öffentlichen Sitzung des Stadtrates kombiniert wurde
3. Charrette-Cartoon aus den USA

Autor
Dr. Harald Kegler, Jg. 1957, Stadt- und Regionalplaner, Inhaber des Büros Labor für Regionalplanung - Karl-Liebknecht-Platz 21, 06886 Lutherstadt Wittenberg, Studium an der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar, 1987 bis 1999 am Bauhaus Dessau, 1999-2000 Gastprofessor an der Universität Miami/USA, Arbeitsschwerpunkte: Stadt- und Regionalplanung im Bestand, informelle Planungsverfahren – insbes. „Charrette“, harald_kegler@yahoo.com , www.dr-kegler.de

 

1. Preis beim Wettbewerb:
Stadtumbau-Ost - des Bundes-
ministeriums für Verkehr, Bau-, und Wohnungswesen (Beitrag für Gräfenhainichen) zusammen mit Partnern aus Berlin und Gräfenhainichen

Kompletter Zwischenbericht - PDF- ca. 1 MB

Animation zum Konzept "STADT MIT NEUER ENERGIE" Gräfenhainichen 2020

weitere Projekte

24 September 2008 OSLO-DENVER INITIATIVE ON URBAN DESIGN AND CLIMATE CHANGE

Notizen auf dem Leitbild-Weg –
das Projekt „Urbanes Wohnen am Grünen Rand“ in Bochum

Charrette Sundern – Bürger planen ihre Stadt

Bergbaufolgelandschaft Geiseltal, bei Merseburg/Halle, 2006-08

F 60 und AutArkes resort - VillAge

F 60 und Klimaschutzregion

Bad Zschornewitz nur ein Traum ?
Bergbaufolgeregion zwischen Gartenreich und Heide soll eigenes Profil erhalten

"Stadt mit Neuer Energie“
Stadtentwicklungskonzept: Gräfenhainichen, 2004

Planungs-Studie Aschersleben:

Konzeption für den Projektablauf “Neues Leben am Markt” Merseburg, 2003-2004

Regionales Entwicklungskonzept (REK) Dübener Heide (2000 – 2001)

Regionalpark Mitteldeutschland: Konzept für eine Strategie zur Entwicklung einer Europäischen Region zwischen den Metropolen Berlin und Leipzig, 2001

Regionale Entwicklungsstrategie und Stadtumbaukonzept für Eggesin (2001), zusammen mit BTU Cottbus, Prof. Bodenschatz, Philips Architects; Bild: "Vier Säulen Modell der Regionalentwicklung"

Masterplan Green House City: Planung für die Revitalisierung des ehemaligen Kraftwerksstandortes Zschornewitz, Sachsen-Anhalt, in Zusammenarbeit mit Studenten der Universität Miami und Shulman Architects

Moderation der Ausschreibung für die Machbarkeitsstudie zur Erneuerung des Konversionsstandortes "Buche", Kossa, Sachsen (2001)

Masterplan für den Umbau der Industrieareale in Bozen, Italien, 2000, zusammen mit Hertlein, Dreybrodt, Betge

charrette - stadtumbau - gräfenhainichen - www.charrette.de

Ferropolis – Studie:
Dokumentation – Erfahrungen – Ausblick eines außergewöhnlichen Projektes