SEK GRÄFENHAINICHEN „STADT MIT NEUER ENERGIE“
ARGE NEUE ENERGIE, 2004
„Wir müssen jetzt die Weichen für die Zukunft stellen, in
der das Erdöl Mangelware sein wird. Ein für unsere
Wirtschaft und unsere Lebensumstände zentraler Rohstoff
wird zunehmend knapper werden, eine Tatsache, die nur
allzu gern verdrängt wird.“
Colin J. Campbell, Ölexperte, 2002
Zwischenbericht, vorgelegt von:
ARGE Neue Energie
Dr. Harald Kegler, Dipl.-Ing. Jörg Janicke, Dipl.-Ing. Brigitte Walther, Dipl.-Ing. Ulrich
Peickert (Berater)
c/o Ferropolisstr. 1, 06773 Gräfenhainichen, harald_kegler@yahoo.com, t.:
03406612368/f.: - 6612369
Dezember, 2004
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Gliederung
Vorwort
Einleitung
Methode
Vision 2020: Solare Gartenstadt
Animation
Chronologie
Gliederung: Teil A
1. Grundlagen Fortschreibung
2. Analyse Bevölkerung und Haushalte
3. Wohnungswirtschaftliche und städtebauliche Situation
4. Wirtschaftliche und soziale Situation
5. Allgemeine und Technische Entwicklung
6. Entwicklung bis 2015 allgemein
7. Wirtschaftliche und soziale Entwicklung
8. Entwicklung Stadtteilkatalog und Prioritätenliste
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Gliederung: Teil B
1. Energie- und Planungsstrategie als Grundlage des Stadtumbaus: Eckpunkte des
Masterplanes
2. Struktur einer kommunalen/regionalen Energieversorgung: der Referenzort als Benchmark
3. Identifizierung von Pilotprojekten für die Anwendung erneuerbarer Energien in
kommunaler Regie: erste Projekte
4. Organisationsstruktur: Organigramm und Verfahren für eine Stadt mit Neuer Energie
5. Bau- und Stadtplanung sowie Wohnungspolitik unter dem Imperativ der Umstellung der
Energiesysteme: Gesamtstadt und Umbaubereiche
6. Energieorientierte Verkehrsumstellung: zu Fuß, per Rad, mit dem Boot und auch Auto
7. Erneuerbare Energie: Abwasser- und Abfallwirtschaft - Grundzüge einer regionalen
Ressourcenwirtschaft und mögliche Auswirkungen auf die lokale/regionale Wertschöpfung,
den Arbeitsmarkt und die Umwelt
8. Prüfung von Förderung und Einsatz von Biomasse: vom Holz zum Gas – eine Flächenbilanz
9. Finanz-, Management- und Controllingkonzepte und deren schrittweise Umsetzung:
Fördermöglichkeiten und neue Trägerformen
10. Bildungs-, Öffentlichkeits- und Kulturarbeit: Stadtmarketing für die Umstellung auf Neue
Energie durch Entfaltung „neuer Energie“ der Beteiligten: vom Infopunkt zum Edutainment
Masterplan 2020: Work in Progress, Masterplan 2020: Maßnahmen Anlagen
Vorwort
Mit dem vorliegenden Stadtentwicklungskonzept (SEK) wird einerseits an die bisherigen konzeptionellen Arbeiten und erzielten praktischen Resultate beim Stadtumbau angeknüpft, andererseits wird Neuland betreten. Die Stadt Gräfenhainichen hat sich zum Ziel gesetzt, den Stadtumbau unter der grundsätzlichen Prämisse des Wandels der energetischen Grundlagen der
zukünftigen Stadtentwicklung zu gestalten. Damit wird bewusst ein langfristiger Umbauprozess eingeleitet und zugleich für die heute in der Stadt lebenden Menschen eine Lebensperspektive entwickelt. Beides gehört zusammen, geht aber nur schrittweise.
Die Stadt Gräfenhainichen hat sich im Jahr 2003 bewusst mit ihrem Thema „Stadt mit
Neuer Energie“ an der im Land Sachsen-Anhalt ins Leben gerufenen Internationalen
Bauausstellung Stadtumbau 2010 beteiligt und den im Bundeswettbewerb „Stadtumbau-Ost“ mit einem 1. Preis ausgezeichneten Ansatz und Beteiligungsprozess beim IBA-Büro angemeldet. Der Antrag wurde durch das IBABüro angenommen. Damit ist ein für die internationale Dimension wichtiges Thema, die Zukunft der energetischen Grundlagen der Stadt, zum Bestandteil der IBA, die bis 2010 läuft, geworden.
Im Oktober 2004 legte die ARGE Neue Energie, Gräfenhainichen, einen Entwurf des
Konzeptes zum SEK vor. Nach umfänglicher Erörterung mit fachlichen Partnern wird nunmehr der Zwischenbericht des Konzeptes für eine breite Diskussion unterbreitet. Die sich daraus ergebenden Vorschläge, Hinweise und Kritiken werden eingearbeitet. Im Frühjahr 2005 soll dann ein beschlussfähiges Konzept vorliegen, das in den Stadtrat eingebracht werden kann.
Die Stadt sieht die Beteiligung an der IBA als Möglichkeit, den landesweiten Erfahrungsaustausch und internationale Kontakte zu erhöhen und Maßstäbe zu gewinnen für die eigene Profilierung. Aus den bisherigen Kontakten mit der IBA haben sich wichtige Aspekte für die weitere Qualifizierung der konzeptionellen Arbeit ergeben, die auch in diese Konzeption eingeflossen sind. Dieser Weg soll unbedingt fortgesetzt werden, bietet er doch die Möglichkeit – zumindest bis 2010 - dem Stadtumbau in Gräfenhainichen Impulse zu verleihen, die sonst kaum möglich wären. Allerdings muss die Stadt natürlich ihren Weg aus eigenen Kräften heraus entwickeln, da der Stadtumbau letztlich ein selbsttragender Prozess sein muss. Die
ausschließliche Abhängigkeit von Fördermitteln kann kein tragfähiger Ansatz sein. Hier sind klare Signale zur Stärkung der eigenen Potenziale gefragt, die mit dieser Konzeption verstärkt und angeregt werden sollen. Gleichzeitig soll natürlich das Land weiterhin Partner des Stadtumbaus sein. Formen des „private-public-partnership“ sind notwendig und möglich. Darüber hinaus hat die Stadt auf eigene Initiative mit der Suche nach nationalen und internationalen Partnern begonnen, um konkreten Erfahrungsaustausch zu organisieren, an dem sie alle Interessierten teilhaben lassen will. Hier stehen vor allem Kontakte nach Österreich an der Spitze.
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Die Stadt hat seit der Bewerbung im IBA-Prozess bereits konkrete Schritte zur Umsetzung des anspruchsvollen Zieles, eine „Stadt mit neuer Energie“ zu werden, unternommen:
1. Die Stadt hat mit der Gründung eines eigens für dieses Ziel ausgelegten Unternehmens, der Wärme- und Energiegesellschaft mbH, die unternehmerische Grundlage geschaffen, um den Umbauprozess gestalten zu können.
2. Die Stadt hat eigens eine Stelle in der Verwaltung eingerichtet, die sich um das IBA-Thema „Stadt mit Neuer Energie“ kümmert, die breite Beteiligung der Öffentlichkeit organisiert, aber auch Managementfragen, die im Zusammenhang mit dem Thema stehen, behandelt.
3. Die Stadt hat den ersten Schritt vollzogen, der für die eigentliche Umgestaltung der energetischen Grundlagen der Stadtentwicklung notwendig ist, nämlich die Abkopplung von der ineffizienten, verschwenderischen und teuren Fernwärmeverbindung zum ehemaligen Kraftwerksstandort Zschorneweitz (5 km Entfernung) und dem gleichzeitigen Aufbau einer
Nahwärmeversorgung. Diese wird noch konventionell mit Erdgas betrieben.
4. Die Stadt hat einen Energiebeirat berufen, der die breite Beteiligung der Öffentlichkeit an diesem Prozess und eine fachliche Begleitung des Umbaus sichert sowie eine Brücke zu Partnern darstellt, die aus der Region, aus dem Land und auf Bundesebene agieren. Insbesondere ist hier das IBA-Büro eingebunden, das über diesen Weg einen fachlich qualifizierenden Einfluss geltend machen kann.
5. Die Stadt hat erste Kontakte zu Vergleichsorten aufgenommen, um sich zu vergewissern, dass der eingeschlagene Weg tatsächlich machbar ist, dass er zugunsten der Bewohnerschaft gestaltbar ist und dass er zukünftigen Ansprüchen an eine europäische Energiepolitik genügen kann. Mit der Stadt Güssing in Österreich und der Gemeinde Jühnde in Niedersachsen konnten
solche Partner gefunden werden. Es wird natürlich weiter an dem Ausbau von kooperativen Beziehungen auch in Sachsen-Anhalt gearbeitet. Hier setzt die Stadt große Hoffnungen auf die IBA.
6. Die Stadt Gräfenhainichen hat – im Gegensatz zu vielen Städten, wie die Bundes-Transferstelle für den Stadtumbau (IRS Erkner) ermittelt hat - den mit dem Bundeswettbewerb Stadtumbau-Ost im Jahre 2002 gestarteten Prozess einer Qualifizierung des Umbaus nicht abreißen lassen, die konzeptionelle Arbeit fortgesetzt und inhaltlich weiter ausgestaltet. Dies wurde der Stadt ausdrücklich attestiert. Mit dem vorliegenden Zwischenbericht zum Stadtentwicklungskonzept, das im Gleichklang mit dem Flächennutzungsplan bearbeitet wird, hat die Stadt – trotz finanzieller Haushaltsprobleme – die Kontinuität der konzeptionellen Arbeit gesichert.
7. Die Stadt hat im Zuge der konzeptionellen Arbeit begonnen, erste Pilotprojekte
vorzubereiten, die erste Schritte zur Umsetzung der hochgesteckten Ziele sein
werden. Ab 2005 werden erste bauliche Projekte sichtbar sein. Damit wird die
Diskussion um die „Stadt mit Neuer Energie“ einen beträchtlichen Impuls
erhalten.
8. Die Stadt versteht den Stadtumbau vor allem auch als Frage der Beteiligung der Bürger, der Institutionen und der Region an diesem Prozess. Nur mit den Bürgern und den Unternehmen kann der Stadtumbau gelingen. Deshalb wurde der öffentlichen Erörterung großer Raum gewährt: dies reicht von Einwohnerversammlungen bis zur Einrichtung einer Internetanimation.
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9. Die Stadt hat begonnen, neue Finanzierungswege zu erschließen. Der erste Schritt in dieser Richtung ist die Beteiligung an einem Interreg-Projekt, dass die Möglichkeit eröffnet, neben dem internationalen Erfahrungsaustausch zu Fragen des Schrumpfens der Städte, die durch den Bergbau betroffen sind, auch neue Chancen zur Akquise von EU-Geldern zu erschließen. Darüber hinaus sind Kooperationen mit privaten Geldinstituten und Investoren in
Vorbereitung.
Vergleicht man diese ersten Schritte der Umsetzung des selbst gesteckten Zieles, dann korrespondieren diese in starkem Maße mit den von der Internationalen Bauausstellung IBA Stadtumbau 2010 herausgegebenen Grundsätzen (siehe Internetseite www.iba-stadtumbau.de ). Dennoch muss an der Umsetzung weiter intensiv gearbeitet werden und der IBA-Lenkungsausschuss direkt über die geleistete Arbeit informiert werden. Hier ist weitere kooperative Arbeit notwendig. Der Zwischenbericht der Stadtentwicklungskonzeption versteht sich bewusst als „Work in Progress“, als Arbeitsmaterial und Diskussionsgrundlage. Die
Stadtverwaltung und die Autoren rufen gezielt zur Stellungnahme auf: Hinweise,
Ideen, Kritiken und Initiativen für Projekte sind ausdrücklich erwünscht. Die Stadt mit
Neuer Energie braucht und will die öffentliche Auseinandersetzung.
Die mit diesem Zwischenbericht vorgelegte Konzeption orientiert sich an vier Grundlagen:
1. an dem seit 2001 vorliegenden Stadtentwicklungskonzept, das hiermit fortgeschrieben, erweitert und mit neuen strategischen Zielen versehen wird;
2. an dem Beitrag zum Bundeswettbewerb Stadtumbau-Ost von 2002, dessen grundlegende Zielsetzung weitergeführt wird, dessen einzelne Komponenten jedoch den Erfordernissen der Zeit angepasst werden (Umbau der Plattenareale, Primärenergiebasis etc.);
3. an den Handlungsrichtlinien von EUROSOLAR für die kommunale Stadtentwicklungspolitik;
4. an den IBA-Grundsätzen.
Insgesamt bezieht sich die Konzeption damit auf drei Momente, die in der internationalen Planungskultur und Energiepolitik den gegenwärtigen Höchststand darstellen:
- inhaltlich auf die Orientierung in Richtung Energiesubsistenz,
- methodisch auf den „perspektivischen Inkrementalismus“,
- kommunikativ auf direkte Bewohnerbeteiligung (Charrette) und auf
europäischen Erfahrungsaustausch, wie z. B. die Beteiligung an dem INTERREG III B-Projekt READY der EU und an der Internationalen Bauausstellung Stadtumbau Sachsen-Anhalt.
Dies soll ausgebaut werden. Das SEK wurde/wird von einem interdisziplinären Team, der ARGE Neue Energie, bearbeitet. Es setzt sich aus Planern, Architekten und Ingenieuren zusammen, was allein schon über das übliche Vorgehen bei Stadtentwicklungskonzepten hinausgeht.
Zudem wird an die Beteiligungskultur in Gräfenhainichen angeknüpft, die seit der
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Charrette 2002 Fuß gefasst hat und in verschiedenen Formen die Stadtöffentlichkeit
zum eigentlichen Träger der Konzeptarbeit macht. Planer, Ingenieure und Architekten sind dabei die Impulsgeber, fachlichen Berater, Moderatoren und nicht zuletzt auch Lernende.
Überhaupt stellt die Erarbeitung des SEK einen Lernprozess aller Beteiligten dar, geht es doch um nichts weniger als einen mittelfristig angelegten fundamentalen Veränderungsprozess in der Basis der Stadtentwicklung. Nicht allein die Tatsache, dass die Stadt schrumpft und ihre alte industrielle Basis verloren hat stellt den Stadtumbau vor neue Herausforderungen. Es geht um die Neuorientierung der energetischen Basis ihrer Zukunft (Primärenergiebasis). Dies erfordert in weit größerem Maße Kooperation der internen Partner untereinander, aber auch Zusammenarbeit mit externen Kräften. Das SEK will dazu anregen. Es versteht sich ausdrücklich nicht als abgeschlossene Konzeption, schon gar nicht als fertiger Plan.
Das SEK ist ein Diskussionsangebot, das sich im weiteren Verlauf der Umsetzung selbst verändern wird; es soll also selbst fortgeschrieben und fortentwickelt werden.
Dafür soll schrittweise ein Monitoring aufgebaut werden, das es der Stadt und den Bürgern sowie Unternehmen ermöglicht, die Ergebnisse zu überprüfen, aber auch Veränderungen im Laufe des Prozesses vornehmen zu können. Die ARGE Neue Energie lädt zu diesem Diskurs ein.
Für die Erarbeitung des Stadtentwicklungskonzeptes (Teile A und B) ist eine 6-stufige Vorgehensweise gewählt worden:
1. Erarbeitung und Diskussion von grundlegenden Zielen, Kriterien und Positionen zur Strategie „Stadt mit Neuer Energie 2020“ (Thesen), Vorlage in der ersten Phase der Konzeptionsarbeit, parallel: Beginn mit der analytischen und planerischen Arbeit (Teil A) – Juni/Juli 2004,
2. Erarbeitung der Module (Bausteine) für ein handlungs- und umsetzungsorientiertes Stadtentwicklungskonzept: Öffentlichkeitsmodul, Module für die Pilotprojekte, Module für die Produktentwicklung/Anwendung von Technologien Neuer Energie, Modul der Organisation und der Umsetzung der Konzeption, Module der Bildungsstrategie, Module der öffentlichen
Beteiligung (Teil B) – August 2004,
3. Herstellen internationaler und nationaler Kontakte für Weiterentwicklung und Umsetzung der Konzeption; Konsultationen mit dem IBA-Büro bzw. IBALenkungsausschuss – September 2004,
4. Stärkung und Aufbau von Netzwerken sowie Anbahnung von Fördermittelwegen zur weiteren Qualifizierung und Umsetzung der Module wie der Strategie insgesamt – September 2004,
5. Zusammenführen der Teile A und B in einem Diskussionsmaterial als Grundlage für eine öffentliche Debatte – in Form von Einwohnerversammlungen, Mini-Charrettes und Fachgesprächen zu einzelnen Themen, aus der dann der Entwurf der Stadtentwicklungskonzeption hervorgegangen ist – September/Oktober 2004.
6. Erörterung des Konzeptentwurfs in seinen Grundzügen mit externen Fachleuten (TU Berlin, TU Graz, technischer Sachverständiger der IBA u.a.) und Erstellung des Zwischenberichtes für das SEK – Dezember 2004, der dann in die breite öffentliche Debatte geführt wird; daraus sich ergebende Hinweise etc. werden dann zu einem beschlussfähigen Konzept zusammengeführt und dem Stadtrat vorgelegt – Frühjahr 2005.
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Die Diskussion wird dann natürlich ab 2005 in den verschiedenen Gremien, die den Stadtumbau in Gräfenhainichen tragen, vor allem im Stadtrat und in der Stadtverwaltung, in Bürgergremien und der Wirtschaft, weitergehen. Es wird dabei auch mit den örtlichen Unternehmen um die Umsetzung gehen, d. h. um neue Arbeitsplätze in Gräfenhainichen. Dafür sind mit dem SEK zugleich erste Bausteine gelegt worden. Die Bearbeiter haben das SEK auch als einen Impuls verstanden, Projekte zu generieren und die Umsetzung anzuschieben. Nicht allein Papier zu
produzieren stand den Bearbeitern als Aufgabe, sondern zugleich praktische Schritte für einen energieorientierten Stadtumbau einzuleiten.
Gräfenhainichen, 10. Dezember 2004
Einleitung Die Stadt Gräfenhainichen hat sich entschlossen, den Weg einer „Stadt mit Neuer Energie“ zu beschreiten. Ein mutiger und anspruchsvoller Schritt in die Zukunft der Stadt. Dabei will die Stadt eine langfristig angelegte Umbaupolitik einleiten, deren Kern eine Befreiung von der Abhängigkeit vom Öl, von fossilen Brennstoffen ist. Die Stadt nimmt also die europäische Energiepolitik ernst: konsequente Liberalität des Energiemarktes heißt, sich befreien von Abhängigkeiten und freie Wahl der für die Bürger günstigsten Möglichkeit, die Energieversorgung langfristig, nachhaltig zu sichern, Arbeit in der Stadt und der Region zu schaffen, den Ort als Wohnplatz zu sichern und anziehend zu gestalten. Bislang gibt es in Europa nur eine Stadt, die diesen Weg geht: die kleine Stadt Güssing in Österreich. Gräfenhainichen wäre in Deutschland die erste und würde in den „Spitzen-Klub“ der Vorreiter einer zukunftssichernden Entwicklung vorstoßen: weitgehende Energieautarkie, Dezentralisierung und Kreislaufwirtschaft sind, nach übereinstimmender Meinung der Fachwelt, des Nachhaltigkeitsrates der Bundesregierung und der ersten Wegbereiter einer wirklich liberalen wirtschaftlichen und sozialen Zukunft der Städte, die Stichworte für eine Zukunftssicherung. Dies ist keine neue Mode, keine einzulösende Ideologie. Dies ist ein Gebot der Gegenwart. Doch im Selbstlauf, das zeigen die Erfahrungen der Vergangenheit, geschieht ein solcher Wandel nicht. Im Zentrum steht dabei ein „Mentalitätswandel“ als Grundlage für eine planerische und technische Umsetzung der neuen Richtung des Stadtumbaus. Eine Stadtentwicklungskonzeption, die einen Zeitraum von mehr als einem Jahrzehnt avisiert, muss den anstehenden Wandel im Angebot an Primärenergie grundsätzlich in das Zentrum stellen. Gleichzeitig muss diese Konzeption der Energieverschwendung z. B. durch fortgesetzte Flächenversiegelung (Zersiedlung) oder durch Zunahme des Autoverkehrs begegnen. Mehr noch: sie muss die Stadtentwicklung, den Stadtumbau, konsequent in die umfassende Ressourcenwirtschaft rückbinden. Das sind keine neuen Ziele, doch werden sie bislang kaum ins Zentrum der Stadtentwicklungskonzeptionen der Städte gestellt. Dies ist ein sehr weitreichender Anspruch, der nicht allein mit einer Konzeption getan ist. Er bedarf der kontinuierlichen Fortentwicklung, der öffentlichen Debatte und der entschlossenen Umsetzung. Die Konzeption kann nur den Anstoß geben. Steigende Ölpreise bringen nur zum Ausdruck, was seit langem auf der Agenda der nachhaltigen Entwicklung steht, nämlich eine schrittweise Abkehr von den hyperzentralen Systemen und den sich daraus ergebenden Abhängigkeiten. Ob das Strom, Erdgas oder Heizöl sind, die Abhängigkeiten erweisen sich als Falle für eine dauerhafte Sicherung eines auskömmlichen Lebens, gerade in kleinen Städten, die über große Entfernungen versorgt werden müssen. Diese Abhängigkeit führt nicht nur zu unabsehbaren Kostenentwicklungen sondern engt Spielräume lokaler Entwicklung Schritt für Schritt ein und vergrößert die Abhängigkeiten von externen Transferleistungen – eine Spirale, die die Vorteile, die sich aus der Globalisierung hinsichtlich der Zugänglichkeit zu Informationen, Kontakten, Waren und Dienstleistungen weltweit eröffnen, wieder mehr als egalisiert, ja sogar zur SEK GRÄFENHAINICHEN „STADT MIT NEUER ENERGIE“ ARGE NEUE ENERGIE, 2004 Entwertung der lokalen Rahmenbedingungen für Wohnen und Arbeiten führen dürfte. Deshalb begannen weltweit Städte seit den 1970er Jahren nach Möglichkeiten zu suchen, die Entwicklung verstärkt selbst zu bestimmen und die Ressourcen der Region als primäre Basis für die Versorgung mit den elementaren Lebensgrundlagen zu erheben. Davis in Kalifornien oder Järna in Schweden, in jüngerer Zeit Civano in Arizona, waren solche Wegbereiter, die noch experimentellen Charakter trugen. Seit den 1980er und 1990er Jahren haben ganze Regionen begonnen, sich auf die eigenen wirtschaftlichen Potenziale zu besinnen – nicht aus ideologischen Gründen wohlgemerkt, sondern aus purer Notwendigkeit, Arbeitsplätze in der Region zu sichern bzw. zu schaffen und die Lebensqualitäten zu halten, Abwanderung, Dequalifizierung und Überalterung entgegen zu wirken und neue Möglichkeiten für wirtschaftliche, touristische und kulturelle Entwicklungen zu öffnen. Österreich gehört zu den Ländern, die in dieser Hinsicht am weitesten sind, ein Vorläufer, der Deutschland voraus ist. Bekannt sind das Waldviertel oder die Steiermark, einst arme Regionen, die durch engagierte und vernetzte Arbeit der lokalen und regionalen Kräfte, im Verbund mit externen Partnern über einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren sich zu lebendigen, nachgefragten und für internationale Touristen lohnenden Zielen entwickelt haben. Eher unbemerkt und räumlich „am Rande“ liegend, in der Nähe zur ungarischen Grenze, hat sich die Gemeinde Güssing Mitte der 1990er Jahre aufgemacht, die Energieversorgung auf der Basis Holz, das die einzige regionale Primärenergiequelle ist, schrittweise selbst in die Hand zu nehmen. Nach 15 Jahren kann sie sagen, dass die Stadt energieautark ist. Damit wäre sie DAS Referenzobjekt für den Weg, den Gräfenhainichen gerade begonnen hat. Güssing kann als internationale Benchmarke dienen, nicht als Imitationsvorlage. Es ist nicht der Weg in eine „lichte Zukunft“ schlechthin. Der gegenwärtige Stadtumbau stockt, Förderungen kommen nur schleppend oder sind ausgesetzt. Zweifel entstehen, ob überhaupt die Mittel des Stadtumbaus in der avisierten Weise ausgereicht werden. Es wird also um einen Weg in die Zukunftssicherung „von Innen“ und – damit verbunden – in die Aufwertung des Ortes und der Region mit anderen Mitteln gehen. Kein leichter Weg, kennt er doch viele, die Konkurrenzen sehen, die den Verlust angestammter Rollen ausmachen und eben ideologische Barrieren haben. Prinzipielle Zweifel an der Tauglichkeit des Weges zur Energieautarkie bestehen ob der kaum realisierten Beispiele. Aber es gibt ja eines, das gut funktioniert. Es wurde gefördert, aber nur, weil der Weg bereits begonnen war und die Alleinstellung dieses Ansatzes in Österreich die Aufmerksamkeit an die ungarische Grenze gelenkt hat. Nach den Jahren des Schrumpfens könnte damit in Gräfenhainichen ein neues Selbstbewusstsein, eine neue Lebensperspektive angepeilt werden – auch, wenn in der Stadt weniger Menschen leben werden als zu Zeiten der Braunkohleförderung. Der Erfolg hängt davon ab, wie konsequent dieser Weg beschritten wird, wie mit Partnern in der Region, mit der Wissenschaft und mit solchen wie in Güssing kooperiert wird. Es geht dabei nicht um die spektakuläre Technologie – diese sind alle auf dem Markt vorhanden und wurden von den Akteuren in Gräfenhainichen erkundet und bewertet - oder um das Kopieren eines Modells, sondern um den wirtschaftlich vernünftigen, eigenen Weg, einen Weg, den die Bewohner bewusst gehen wollen und eigentlich selbst gestalten. Dieser Weg braucht aber, gerade in der Anfangsphase, Unterstützung von Außen. Doch die Warteschlange derer, die Förderungen anmelden ist lang. Nur wer mit besonderen Vorhaben aufwarten kann, hat überhaupt die Chance, einen Anschub zu erhalten, aus welchen Quellen auch SEK GRÄFENHAINICHEN „STADT MIT NEUER ENERGIE“ ARGE NEUE ENERGIE, 2004 immer. Erste Schritte sind in dieser Hinsicht gemacht, der entscheidende steht noch aus. Der Bonus, die erste energieautarke Stadt Deutschlands werden zu wollen und damit begonnen zu haben, diesen Weg zu beschreiten, wird Unterstützer finden. Die ersten stehen bereit. Doch geht es nicht nur um Energie im engeren Sinne. Es geht auch um Verkehr, um Wasser oder Abwasser, um die Stadt und Region als Ressourcen insgesamt. Es geht aber auch um das (Wieder) Gewinnen der Energie für die Stadterneuerung grundsätzlich, für einen solaren Stadtumbau, basierend auf der einfachsten und langlebigsten Energiequelle, der Sonne. Dass dabei auch auf high-tech zurückgegriffen, wird gehört dazu, ist aber nicht Bedingung des Stadtumbaus. Und es geht vor allem um die Menschen, um das Entfalten der eigenen Energie für die Entwicklung des Lebensraumes Gräfenhainichen zwischen Bergbautradition und solarer Zukunft. Diese Thema besitzt einen hohen Innovations- und Übertragbarkeitsgrad. Es sind wohl Technologien der erneuerbaren Energien soweit entwickelt, dass sie schrittweise eingeführt werden können, doch die breite Anwendung, ihre Verknüpfung und Integration zu einem tragenden Gerüst der kommunalen Energiepolitik zu erheben, das ist NEU. Gräfenhainichen bringt damit auch einen Beitrag für die Übertragbarkeit dieses Prozesses in die nationale und internationale Debatte ein, der damit auch ein Aufschließen Sachsen-Anhalts zur Weltspitze der kommunalen Anwendung leistet. Das spektakuläre Projekt des 4-MWSolarkraftwerkes bei Merseburg von BP Solar lenkt die Aufmerksamkeit auf Sachsen-Anhalt. Doch ist damit kein Beitrag zur kommunalen Energiewende geleistet. Dies aber will Gräfenhainichen tun und damit sich an der Internationalen Bauausstellung Stadtumbau Sachsen-Anhalt beteiligen. Das Neue an dem Ansatz in Gräfenhainichen geht jedoch noch weiter. Es besteht nicht nur in der Anwendung neuer Technologien. Viel mehr ist der Übergang von der „alten Energie“ des Braunkohlezeitalters zur „neuen Energie“ des solaren Zeitalters das Entscheidende. Gräfenhainichen besitzt in dieser Hinsicht eine Alleinstellung. Das unterscheidet die Stadt von Güssing, die keine vergleichbare industrielle Vergangenheit besitzt. Gerade dieser Übergang stellt das Modellhafte dar. Hier wird eine grundsätzliche Frage am Beginn des 21. Jahrhunderts an einem prägnanten Beispiel darstellbar: wie kann der Übergang vom fossilen Zeitalter in das postfossile gestaltet werden? Erste Antworten will Gräfenhainichen geben und diese in die öffentliche Debatte einbringen, denn dafür gibt es bislang nur wenige Ansätze in der internationalen Diskussion.
Methode Das hier vorliegende Stadtentwicklungskonzept (SEK) für Gräfenhainichen ist ein Ergebnis breiter Diskussion mit verschiedenen Vertretern der Stadt, mit externen Fachleuten und – vor allem – auch mit Bürgern. Ausgehend von der Charrette im Jahr 2002 fanden in der Folgezeit mehrere Mini-Charrettes zu einzelnen Themen statt, wurden Fachgespräche mit Experten im In- und Ausland, so auch mit der IBA Sachsen-Anhalt, geführt, wurden Besuche bei Referenzorten durchgeführt, permanente Konsultationen mit den zuständigen Vertretern der lokalen Wirtschaft, der Wohnungsunternehmen und Bürgerversammlungen veranstaltet. Die Stadt Gräfenhainichen hat diesem direkten Gespräch große Aufmerksamkeit gewidmet. Die Debatten sind noch nicht abgeschlossen, vielmehr soll mit dem SEK die weitere Vertiefung, Planung und Umsetzung angeregt werden, wofür eine Weiterführung der bewährten Beteiligungskultur der Stadt notwendig ist. Das SEK besteht aus zwei miteinander verbundenen Teilen, dem allgemeinen analytischen und planerischen Part (Teil A), der im Kern die Konzeption von 2001 fortschreibt, und dem strategischen Part (Teil B), der den 2002 im Rahmen des Bundeswettbewerbs Stadtumbau-Ost. vorgelegten und mit einem 1. Preis prämierten Rahmen für eine „Stadt mit neuer Energie“ weiterentwickelt. Dabei wird vor allem den in jüngster Zeit deutlicher gewordenen Veränderungen in demografischer Hinsicht und der sich zuspitzenden Situation auf dem globalen Energiemarkt Rechnung getragen. Die vor zwei Jahren in der Charrette entwickelte Idee und grundlegende Zukunftsvorstellung wird aufgegriffen, vertieft, verifiziert und ausgebaut. Die seinerzeit getroffenen Aussagen haben sich im Grundsatz bestätigt, müssen jedoch in ihren baulichen Konsequenzen für die Plattenbaugebiete und die gewählten Technologien angepasst werden. Erste Vorhaben sind bereits in der Umsetzung ( z. B. Gremminer Strasse, Ferropolis), andere werden verändert werden müssen. Immer deutlicher wird, dass die Strategie einer energieautarken Stadt in die richtige Richtung zielt. Dass dies nicht nur ein energiepolitischer sondern vor allem auch wertschöpfender Ansatz ist, d.h., dass dadurch neue Arbeitsplätze geschaffen werden, wird durch Referenzprojekte bestätigt. Die neue Rolle der landwirtschaftlichen Flächen bzw. Brachen ehemaliger Industriefolgeareale wird zukünftig eine grundlegende Veränderung der Region hervorrufen: sie werden zunehmend die Ressource für Arbeitsplätze und Energieversorgung sein können. Der eingeleitete Weg scheint sich mehr als zu bestätigen. Es wird sogar deutlich, dass sich die Industrie (Chemische Industrie und Fahrzeugbau) selbst auf den Weg begeben will, die nachwachsenden Rohstoffe, die solare Orientierung und die komplexe Ressourcenwirtschaft als tragende Säulen einer zukunftsfähigen Entwicklung anzusehen. Noch ist alles nur in Konturen und ersten, aber überzeugenden Beispielen erkennbar. Gräfenhainichen ist aber damit auf dem – soweit man überhaupt davon sprechen kann - richtigen Weg.
Wie wird Liberalität, wie wird Autarkie für die „Stadt mit Neuer Energie“ verstanden? Die Stadt Gräfenhainichen hat sich entschlossen, den Weg einer schrittweisen Autarkie hinsichtlich der energetischen Versorgung und der regionalen Ressourcenwirtschaft zu beschreiten. In dieser Konzeption wird davon ausgegangen, dass die europäische Energiepolitik einen Kurs in Richtung Liberalität beschreitet, der im Interesse der Bürger liegt. Daraus leitet sich die Konsequenz ab, dass die selbstbestimmte Erzeugung der energetischen Basis der Stadtentwicklung höchster Ausdruck eben dieser Liberalität ist. Dass ein solcher Weg nur schrittweise und über einen längeren Zeitraum erreicht werden kann, versteht sich von selbst. Doch der erste Schritt muss jetzt gegangen werden. Die Indizien sprechen eine deutliche Sprache: Bevölkerungsschrumpfung und steigende Kosten für alle in den Städten lassen eine immer größer werde Schere entstehen zwischen Handlungsmöglichkeiten und fremdbestimmten Zwängen. Die Stadt Gräfenhainichen würde sich damit in die Spitzegruppe derer einreihen, die dem sich abzeichnenden Trend in der Erschließung neuer Energiequellen jenseits des Öls aktiv stellen. Autarkie hieße, den Bewohnern der Stadt die Möglichkeit eröffnen, selbst über die Höhe der Aufwendungen für ihre Energieversorgung zu entscheiden. Diese Entscheidungsfreiheit bedingt zugleich die Chance, dies mit Einsparung und mit Schaffung von Arbeit zu verbinden. In diesem Sinne heißt Autarkie – aus dem Griechischen stammend - „Selbstgenügsamkeit“, ein Grundprinzip der Lebenshaltung des Einzelnen wie der Polisgemeinschaft gegenüber der Umwelt. Neu interpretiert hieße dies, sich auf die eigenen Ressourcen zu berufen und diese zur wesentlichen Grundlage der weiteren Entwicklung zu erheben. Dennoch: die Stadt ist Teil der globalisierten, vernetzten Welt. Informationen, Güter und Beziehungen sind weltweit verfügbar geworden – ein kultureller Zugewinn, der nicht negiert werden darf und soll. Aber: nicht alles ist zu jeder Zeit und an jedem Ort verfügbar zu machen. Dies hat bereits zu fatalen Folgen gerade hinsichtlich der lokalen Arbeitsplätze, der Reproduktionsfähigkeit der Regionen und der Ressourcenverfügbarkeit geführt. Eine neue Balance ist notwendig. Kern dieser ist eine Verknüpfung von Autarkie hinsichtlich der Ressourcennutzung und -reproduktion, die nur sinnvollerweise am Ort erfolgen kann und als Daseinsvorsorge für elementare Lebensgrundlagen anzusehen ist (Wärme, Elektroenergie, Arbeit, Wohnen) mit einer Ressourcennutzung, die durch eine interregionale und internationale Vernetzung der lokalen Entwicklung Impulse zu verleihen vermag. Zu letzterem zählen vor allem der Informationsaustausch, der Technologietransfer und ähnliches. Regionale/lokale Autarkie ist in diesem Sinne der komplementäre Part zu Globalisierung. Gräfenhainichen will also nicht das isolierte „gallische Dorf“ werden, sondern selbstbewusster, eigenständiger Teil einer vernetzten Welt. Die Schlüsselrolle in dieser Balance nehmen die überregionalen Energieabhängigkeiten ein. Sie sind letztlich Ausdruck der Entwicklung des 20. Jahrhunderts. Damals hatten sie eine große Bedeutung für den industriellen und urbanen Fortschritt. Inzwischen werden sie über die steigenden Kosten tendenziell zu einem Hemmnis für die lokale Entwicklung, insbesondere von Orten und Regionen, die in das postindustrielle Zeitalter eingetreten sind – Gräfenhainichen und die Dübener Heide gehören zu diesen. Das ist kein Makel, im Gegenteil. Es ist ein erster Schritt in die Zukunft des 21. Jahrhunderts. Einige Regionen in der SEK GRÄFENHAINICHEN „STADT MIT NEUER ENERGIE“ ARGE NEUE ENERGIE, 2004 sogenannten „ersten Welt“ (Europa, Nordamerika oder Japan) sind bereits auf diesem Wege. Hierfür müssen neue Formen der Ressourcenwirtschaft und der Verteilung gefunden werden, um den Anforderungen an eine Zukunft dieser Regionen, die das Zeitalter der alten Industrie mit ihrer ausschließlichen Orientierung auf die fossilen Primärenergien und die risikobehafteten Atomquellen hinter sich gelassen haben. Nun steht die Frage der Nutzung der neuesten Technologien, die ausgereift vorliegen, um eine Lebensfähigkeit als Ort nach der großen, alten Industrie zu finden. Insgesamt muss von einem allmählichen Übergang gesprochen werden. Die Bundesregierung hat mit dem EEG, das im August 2004 beschlossen worden ist, einen Zeitraum bis 2020 avisiert, um den Anteil regenerativer Energien am gesamten Energieangebot in der Bundesrepublik von derzeit 10 auf 20% zu steigern. Da ein Umstieg in großen Ballungsräumen langwieriger ist und für Großabnehmer noch keine Alternative zu den Großkraftwerken in Sicht ist, werden die kleinen Orte und deindustrialisierten Regionen die Vorreiter sein können. Sie waren dies vor 100 Jahren mit der Industrialisierung; heute können sie wieder eine solche Rolle einnehmen, wieder auf zeitgemäße Weise. Die Nutzung der solaren Energiequelle kann aber zukünftig auch zu neuen Formen einer vernetzten Energieversorgung führen. Der weiteren Entwicklung soll also mit dem Ansatz der Energieautarkie keine willkürliche Grenze gesetzt werden.
Warum „2020“ als Zeithorizont? Alle Zeithorizonte sind natürlich Annahmen. Dieser Zeitangabe liegen drei Bezüge zugrunde, die für das Stadtentwicklungskonzept übernommen werden: 1. Die Bundesregierung hat als Ziel für die Erhöhung des Anteils regenerativer Energien am gesamten Primarenergieaufkommen den ersten Zielhorizont mit 2020 gesetzt (hier sind 20% Anteil vorgesehen). Dieser Ansatz korrespondiert mit der im Kyoto-Abkommen vereinbarten Reduzierung von CO2. 2. Nach Berechnungen des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (BEE) werden um 2020 die Marktpreise der erneuerbaren Energien und der konventionellen Energien den Erzeugerpreisen entsprechen, d.h., die erneuerbaren Energien haben sich am Markt platziert und werden zu einer tragenden Säule der Energiepolitik. 3. Der Umstellungsprozess der ersten energieautarken Stadt in Österreich, Güssing, hat einen Zeitraum von etwa 15 Jahren in Anspruch genommen. Da sich der Markt der Technologien schneller bewegt und der Druck des Ölpreises zunimmt, kann die Umstellung heute schneller gehen. Dennoch soll dieses Zeitmaß als Orientierung dienen. „A Path made by Walking“, so umschrieb der englische Landartkünstler Richard Long eine Methode, die – bei Orientierung auf ein Ziel – den konkreten Pfad erst beim Gehen erkennbar werden lässt. Es ist also eine methodischen Präzisierung notwendig: mit dem vorliegenden SEK wird eine KONZEPTION, kein abzuarbeitender Plan vorgelegt. Diese Konzeption ist so angelegt, dass sie weiter auszugestalten ist; es werden strategische Ziele und grundlegende Orientierungen, Empfehlungen für die nächsten Schritte und erste Projekte dargestellt, die den Weg zu jenem Ziel ermöglichen. Eine SEK GRÄFENHAINICHEN „STADT MIT NEUER ENERGIE“ ARGE NEUE ENERGIE, 2004 Garantie kann es nicht geben. Vielmehr wird es darauf ankommen, wie sich die lokalen und regionalen Akteure diesen Ansatz zu eigen machen und vorantreiben. Den Kern dieser anleitenden Konzeption (Teil B) bilden 10 Handlungsfelder. Diese basieren auf Empfehlungen für Kommunen, wie sie von EUROSOLAR dargestellt worden waren. Sie bilden den kommunalpolitischen und unternehmerischen Handlungsrahmen, durch den im Teil A des SEK und den FNP, die demografischen Fortschreibungen und planerischen Rahmen untersetzt. Letztlich stehen beide Teile in einem auszugestaltenden Wechselverhältnis. Dabei wird deutlich: es gibt keine sicheren Gewissheiten in der Planung mehr, wie sie noch vor einem Jahrzehnt von vielen verkündet worden waren. Die Veränderungen und wechselseitigen Abhängigkeiten in der Welt sind so groß geworden, dass es darauf ankommt, schnell reagieren zu können und dennoch eine klare, langfristig belastbare Strategie zu verfolgen. Deshalb werden ausgehend von der Vision „solare Gartenstadt 2020“, den daraus abgeleiteten Leitbildern für die einzelnen Stadtbereiche, den 10 Handlungsfeldern (Teil B), dem Masterplan (zeitliche und räumliche Planung sowie Maßnahmeplan), erste Pilotprojekte dargestellt. Pilotprojekte sind Initialvorhaben im Sinne der Strategie, die erste konkret umsetzbare Schritte verkörpern. Sie haben einen Träger, sind in der Finanzierung umrissen bzw. gesichert und haben die Aussicht, in absehbarer Zeit umgesetzt zu werden. Mit dem Ziel, eine energieautarke Stadt zu werden, reiht sich Gräfenhainichen ein in einen internationalen Diskurs um die Zukunft der Kommunen, gerade der kleinen Städte, die von den Folgen der Industrialisierung im 20. Jahrhundert betroffen sind. Mit den Städtepartnerschaften, dem Interreg III B-Projekt „Ready“ der EU oder der Internationalen Bauausstellung Sachsen-Anhalt sind Möglichkeiten für Gräfenhainichen gegeben, sich aktiv in diese Diskussion einzubringen und die hier gesammelten Erfahrungen beizusteuern, und umgekehrt, von den internationalen Erfahrungen zu profitieren. Grundsätzlich verfolgen die Autoren die Absicht, die Konzeption als unmittelbar handlungsleitende Strategie zu entwickeln. Sie weicht somit in gewisser Hinsicht ab von gängigen Strukturen von Konzeptionen. Da es keine feststehenden Gewissheiten geben kann, ist die Konzeption auch als Ansatz für eine breite öffentliche Diskussion vorgesehen und wird entsprechend popularisiert. Nur in einem breiten öffentlichen Diskussionsprozess derer, die in der Stadt leben und hier leben wollen, kann die Konzeption reifen und Wirklichkeit werden. Die Teile (A und B) der Konzeption werden am Ende in einem Masterplan zusammengefasst, der die zeitlichen und räumlichen Orientierungen für die Umsetzung aufzeigt. „... und weil bei guten Zwecken sich der gute Anfang erst am besseren Ende beweisen muss ...“, wird die Konzeption von deren Ziel aus betrachtet. Diese Ziel muss jedoch in bestimmten Abständen selbst überprüft werden; keiner kann die Zukunft vorhersagen, doch kann heute mit bestem Gewissen diese Vision umrissen
Vision 2020: „Solare Gartenstadt“ Ist es nicht zu einfach, zu sagen, Gräfenhainichen wird eine „solare Gartenstadt“? Diese ehemalige Ackerbürgerstadt in der Dübener Heide ist dabei, ihr industrielles Erbe zu verarbeiten. Schmerzlich drücken Arbeitslosigkeit und Wohnungsleerstand. Gleichzeitig wurde das Kunststück vollbracht, sowohl die vorindustrielle Altstadt mit dem sog. Boulevard, dem Marktplatz und den angrenzenden Bereichen zu sanieren und zum Schmuckkasten der Stadt zu erheben, und gleichzeitig das Erbe der Industrievergangenheit in Gestalt von Ferropolis zu entwickeln. Beides bildet den Rahmen für die neue Perspektive der Stadt. Wie aber könnte die Zukunft nach der Zeit als Ackerbürger- und Bergbaustadt aussehen? Die wird sich, so die Annahme, vieler Teile ihres überzogenen Entwicklungserbes aus der Bergbauzeit entledigen und wieder auf ein Maß gehen, das dieser Ort am Rande der Dübener Heide und an der Bahn zwischen Leipzig und Berlin verträgt und was diesen Ort tragen kann. Die Stadt wird nicht mehr in die Ära der Ackerbürgerzeit zurückkehren können, die Landschaft und sie selbst ist durch die Industrialisierung gekennzeichnet. Dennoch wird sie die Ausmaße dieser Periode dauerhaft auch nicht wieder erlangen; die Industrie hat sich heute gewandelt. Sie ist dezentraler und kleiner geworden. Sie braucht flexible Menschen, mehr Technologie und wandelt sich schneller. Die Menschen aber brauchen vertraute Orte, Bindungen zu Freunden und Nachbarn, sie brauchen aber vor allem auch bezahlbare Wohnungen und keine kostenaufwendigen Alltagswege. Die historische Gartenstadt aus der Zeit, als das Zeitalter der Industrialisierung begann, war eine Hoffnung für die Menschen, in dieser Industrie einen würdigen und gesunden Lebensraum zu finden. Die Gartenstadt feiert in Deutschland gerade ihr 100jähriges Jubiläum. Nur Nostalgie? Die Kleinstadt hat vieles von dem, was die Gartenstadt einst versprach und z. T. auch erreichte. Doch die Kleinstadt allein kann kein Ziel sein, bietet sie doch kaum mehr als Vertrautheit, Überschaubarkeit, angenehme Räume und Gebäude mit menschlichem Maß. Sie ist damit nicht automatisch preiswert und bietet auch nicht mehr Arbeitsplätze als große Städte, im Gegenteil, das Angebot ist eher geringer. Doch die Qualitäten als Wohnort sind Pfründe, die zählen, wenn es um die langfristige Perspektive als Lebensort geht. Und noch einen Vorteil hat Gräfenhainichen: Die Stadt liegt am Rande eines der größten Waldgebiete in Ostdeutschland und inmitten ausgedehnter landwirtschaftlicher und Brachflächen. Noch mehr: die Stadt ist in ihrem historischen Grundriss, der fast vollständig erhalten geblieben ist und der in der Industrialisierungszeit lediglich fortgesetzt worden ist, mit einem Achsenkreuz, das sich optimal zur Sonne orientiert. Es geht also heute nicht mehr darum, einen Ausgleich zur Industrie schaffen, sondern um einen bezahlbaren, zukunftsfähigen Lebensort, der begehrter Wohnort, innovativer Standort von Technologieentwicklung und Dienstleistung, von Tourismus und neuer Landwirtschaft, von Kultur und Tradition sein wird und sich mit allen Möglichkeiten, die eine Nutzung der Sonne bietet, profiliert. Dies beschränkt sich keineswegs auf Solaranlagen. Vielmehr geht es um die gesamte Vielfalt der Nutzung dessen, was an erneuerbaren Ressourcen existiert – das meiste ist direkt oder indirekt durch Sonnenenergie gespeist bzw. in gespeicherte Form vorhanden. Dies zu nutzen und damit nicht nur Kosten zu sparen, sondern auch noch zu produzieren und das an dezentralen Standorten, bedeutet eine Neuinterpretation der Gartenstadtidee von vor 100 Jahren. Doch Gräfenhainichen bleibt Gräfenhainichen, eine „Stadt mit Neuer Energie“ als solare Gartenstadt, im Verbund mit der „Stadt aus Eisen“.
Schema zum Konzept der Stadt mit Neuer Energie: Prozessmodell
Gräfenhainichen „Stadt mit Neuer Energie“ – eine Chronologie 2002: -
Idee und erste Konturen des strategischen Umstellungsprozesses auf Neue Energie: Bundeswettbewerb „Stadtumbau-Ost“ mit Charrette-Verfahren: März bis Juni 2002, Stadtratsbeschluss Beschluss Nr.: 243/GHC/2002 vom 23.04.2002: Der Stadtrat beschließt einstimmig die Erarbeitung eines Leitbildes mit den Schwerpunkten - Aufwertung des öffentlichen, städtebaulichen Raumes - Aufwertung des Wohnumfeldes - Umbau von Teilbereichen (Wohngebiete) - Innovation im bautechnischen - u. energetischen Bereich sowie die Bewohnerbeteiligung in Form einer Charrette im Wettbewerb "Stadtumbau - Ost". - Auszeichnung mit einem 1. Preis im Bundeswettbewerb (September), - Vorbereitung der Planungen für die weitere Entwicklung von Ferropolis – Antragstellungen (Oktober) 2003 - Rahmenplan für Ferropolis – unter Integration von grundsätzlichen Möglichkeiten für eine Perspektive als Ort mit neuer Energie (April), - Umsetzung wesentlicher Teile des Rahmenplanes und der Infrastrukturmaßnahmen für Ferropolis (ab September), - Startberatung zur Umsetzung der Ergebnisse des Beitrages zum Bundeswettbewerb Stadtumbau-Ost in der Stadt Gräfenhainichen (Oktober), - INNFERT e.V.: Vorschlag zur Koordinierung der inhaltlich konzeptionellen und praktisch organisatorischen Arbeit der „Stadt mit Neuer Energie“(Oktober), - Prüfung verschiedener technisch-technologischer und organisatorischer Möglichkeiten zur Erzeugung von Strom und Wärme aus regenerativen Ressourcen und deren Umsetzung (November-Dezember), - Erarbeitung der Antragstellung für den IBA-Beitrag „Stadt mit Neuer Energie“ (Dezember) - Einreichen des Antrages beim IBA-Büro und vorläufige Bestätigung durch das IBA-Büro (Dezember 2003/Januar 2004) 2004 - IBA-Innovationskonferenz (Februar), Diskussionsrunden mit der IBA zur weiteren Präzisierung des IBA-Themas (Februar bis Juli), - Mini-Charrette zur Entwicklung des 1-MW-PV-Kraftwerkes in Ferropolis und folgender Präzisierungen (April), - Einrichtung der Stelle einer Energiebeauftragten (Energie- und Flächenmanagement) bei der Stadt Gräfenhainichen zur Umsetzung des IBAThemas (Juli), - Gründung der ARGE Neue Energie unter Integration des INFERT e.V. und der Bearbeiter des FNP sowie weiterer Partner (Juni), - Ortsbesichtigungen bei Projekten der erneuerbaren Energie in Freiburg/B., Neustadt, Bonn, Güssing/Österreich (Mai – Juli), SEK GRÄFENHAINICHEN „STADT MIT NEUER ENERGIE“ ARGE NEUE ENERGIE, 2004 - IBA-Lenkungsausschuss nimmt Sachstandsbericht der Stadt zum Stand der Arbeit entgegen (Juni), - Berufung des Energiebeirates für Gräfenhainichen als politisch-fachliches Gremium zur Begleitung des IBA-Prozesses und des strategischen Umstellungsprozesses – unter Einbeziehung von IBA-Mitarbeiterinnen (Juli), - Abkopplung von der Fernwärmeversorgung aus Zschornewitz und Bau von Insellösungen für Nahwärmeversorgung mit deutlichen Verlustsenkungen, Kosteneinsparungen und CO2 – Einsparungen (Juli) – erste praktische Umsetzung des strategischen Vorhabens Neue Energie in Gräfenhainichen, - Berichterstattung im Wirtschaftsausschuss über die Arbeit des Energiemanagements (August), - Entwicklung eines Produktionsmodells für ernergieautarke schwimmende Häuser in Ferropolis (August), - Erarbeitung eines integrierten SEK für die langfristige Entwicklung der „Stadt mit Neuer Energie“ mit dem Zeithorizont 2020 – unter Einbeziehung des FNP (Juni bis November), - Abstimmung mit dem IBA-Büro (September), - Diskussionsrunden und Mini-Charrettes mit den Unternehmen der Stadt zur Umstellung der Stadt auf Neue Energie bis 2020 (August, September), - Einwohnerversammlung zum Thema Stadtumbau und Neue Energie (September), Information zum Stadtumbau, zu möglichen Wohnungsabrissen und zur langfristig beabsichtigten Energieautarkie, Abstimmung mit der Wärme- und Energiegesellschaft zur langfristigen Umstellung des Unternehmens im Sinne einer Energieautarkie (September), - Vorlage des Energiekonzeptes als Bestandteil des Stadtentwicklungskonzeptes der Stadt Gräfenhainichen durch die ARGE Neue Energie (Oktober), - Evaluationsgespräch des IBA-Lenkungsausschusses zum Stand der IBA in Gräfenhainichen (September), - Ergebnismitteilung durch den IBA-Lenkungsausschuss: „... das Thema Energie ist ein wichtiges und mit wachsender Bedeutung im Rahmen des Stadtumbaus ..“; das Energiekonzept der Stadt Gräfenhainichen ist jedoch „nicht zielführend im Sinne der IBA“ (Oktober/November), - Vortragsabend des Wirtschaftsstammtisches der Mittelstandsvereinigung der CDU Gräfenhainichen zum Thema Neue Energie mit Prof. Ripl TU Berlin/ Wien (Oktober), breite Unterstützung des gewählten Ansatzes für Gräfenhainichen durch den Mittelstand, - Wissenschaftliche Konferenz an der TU Berlin – Vorstellen des konzeptionellen Ansatzes der Stadt Gräfenhainichen, Diskussion zum Energiekonzept Gräfenhainichen mit Dr. Hermann Scheer (Vorsitzender von Eurosolar und Präsident des Weltverbandes erneuerbare Energie), mit der Universität Graz (Prof. Narodoslawsky) und mit dem Förderverein Erneuerbare Energie: Befürwortung des Konzeptes der Stadt Gräfenhainichen (November), - Herstellung von direkten Kontakten mit der Stadt Güssing, Österreich, auf Bürgermeisterebene, Vereinbarung enger Kooperationsbeziehungen (Dezember), - Vorlage des Zwischenberichtes zum ernergieorientierten Stadtentwicklungskonzept durch die ARGE Neue Energie - unter Berücksichtigung des IBA-Evaluationsgespräches (Dezember), SEK GRÄFENHAINICHEN „STADT MIT NEUER ENERGIE“ ARGE NEUE ENERGIE, 2004 - öffentliche Vorstellung des Konzeptes und Einladung zur Stellungnahme an einen breiten Kreis von Institutionen und Personen, einschl. IBA (Dezember), - Vorbereitung der ersten Pilotprojekte in 2005, der Energiekonferenz und des Besuches in Güssing (Dezember). 2005 – Ausblick - Verabschiedung SEK „Stadt mit Neuer Energie“ im Stadtrat und weitere Ausgestaltung des IBA-Beitrages, - Konferenzen mit Partnerstädten und mit Vertretern der Land- und Forstwirtschaft zur Umsetzung des Energiekonzeptes - Beginn der Umsetzung der Pilotprojekte des SEK, - Berufung von Hermann Scheer zum Ehrenbürgermeister von Ferropolis.
Kompletter Zwischenbericht - PDF- ca. 1 MB
Animation zum Konzept "STADT MIT NEUER ENERGIE" Gräfenhainichen 2020
24 September 2008 OSLO-DENVER INITIATIVE ON URBAN DESIGN AND CLIMATE CHANGE
Notizen auf dem Leitbild-Weg –
das Projekt „Urbanes Wohnen am Grünen Rand“ in Bochum
Bergbaufolgelandschaft Geiseltal, bei Merseburg/Halle, 2006-08
F 60 und AutArkes resort - VillAge
"Stadt mit Neuer Energie“
Stadtentwicklungskonzept: Gräfenhainichen, 2004
Konzeption für den Projektablauf “Neues Leben am Markt” Merseburg, 2003-2004
Regionales Entwicklungskonzept (REK) Dübener Heide (2000 – 2001)
charrette - stadtumbau - gräfenhainichen - www.charrette.de
Ferropolis – Studie:
Dokumentation – Erfahrungen – Ausblick eines außergewöhnlichen Projektes