Der planerische Ansatz für das REK besteht in der par-allelen Entwicklung von zwei konzeptionellen Ebenen, der Auseinandersetzung um das Leitbild und um die projektorientierte Entwicklung "von unten". Beide Ebe-nen bedürfen des Wachsens und Ausreifens. Gerade das Leitbild der Heide, der Heidemythos, ist stark veran-kert. Eine Akzeptanz dieser Landschaft als Industriefol-geraum ist nicht ohne weiteres zu erwarten. Konflikte sind unausweichlich, befördern aber die Debatte. Um nun nicht in derartigen "Grabenkämpfen" zu verenden, wurde sofort mit einer Projektarbeit begonnen. Die Grundlage dafür bildete die Ausschreibung eines Ideenwettbewerbes "Ideen für unsere Heide" mit dem Beginn der Arbeit am REK. Motiviert wurde dieser Wettbewerb durch das von der Landesregierung Sach-sen-Anhalt initiierte Programm REGIO zur Beförderung der Regionalisierung, der nachhaltigen Wirtschaftsent-wicklung der Regionen im Bundesland. Innovation und Kooperation lauten die Schlüsselbegriffe für die Reali-sierung dieser Zielsetzung. So war es naheliegend, den Wettbewerbs aufruf unter der Maßgabe der regionalen Vernetzung auszurufen und die Forderung zu erheben, neue wirtschaftliche Impulse in die Dübener Heide zu tragen.
22 Initiativen waren dem Wettbewerbsaufruf gefolgt und hatten ihre Projekte innerhalb der knappen Laufzeit von drei Monaten eingereicht. Die Projektvor-schläge, die z. T. sofort realisierbare Vorhaben darstel-len, stammen aus den Themenbereichen Neue Medien, Theaterkultur, Tourismus für besondere Interessensge-biete, Unternehmensvernetzung, Holzveredelung und Bildung. Hauptbezugsräume der Projekte sind die Areale des Umbruchs, die Bergbaufolgegebiete und deren Anrainerorte. Das allein kann als Indiz für die Chancen dieser Region gedeutet werden, wenn neue Potenziale erschlossen werden und zu den bekannten aus dem Waldbereich der Heide hinzugefügt werden.
Eine wissenschaftliche Jury wählte sechs Pro-jekte aus, die mit einem Prädikat "Herausragendes Pro-jekt für die regionale Entwicklung der Dübener Heide" bedacht wurden und -mit Hinweisen ausgestattet -für die Aufnahme in das REGIO-Programm empfohlen wurden. Dazu zählen ein regionales Theaterprojekt, das die verschiedenen Orte der Region als dezentrale Spiel-stätten miteinander vernetzt und jeweils spezifische Programme entlang widersprüchlicher Figuren der Geschichte (wie z. B. Michael Kohlhase) in das Verhält-nis zur gegenwärtigen Umbruchsituation setzt.
Es sind aber auch solche Vorhaben wie die Neunutzung des Kraftwerksdenkmals Zschornewitz als Medieninstitut, die Vernetzung von Kommunen und
Unternehmen -das virtuelle Dorf, die Veredelung von Holz als "Rohstoff der Zukunft", eine touristische Ver-marktung der Region entlang eines "Pfades der indu-striellen Wandlung" verbunden mit einem Rutbussy-stern unter den Preisträgern. Dieser Wettbewerb soll im Folgejahr wiederholt werden. So können in einer Art "Gegenstrom" Leitvorstellungen und Projekte der Regionalisierung wechselwirkend "wachsen" und schrittweise eine neue Identität bilden, die das Bild der Heide und das der Industriefolgelandschaft miteinan-der zu einer neuen Qualität verschmelzen lässt.
24 September 2008 OSLO-DENVER INITIATIVE ON URBAN DESIGN AND CLIMATE CHANGE
Notizen auf dem Leitbild-Weg –
das Projekt „Urbanes Wohnen am Grünen Rand“ in Bochum
Bergbaufolgelandschaft Geiseltal, bei Merseburg/Halle, 2006-08
F 60 und AutArkes resort - VillAge
"Stadt mit Neuer Energie“
Stadtentwicklungskonzept: Gräfenhainichen, 2004
Konzeption für den Projektablauf “Neues Leben am Markt” Merseburg, 2003-2004
Regionales Entwicklungskonzept (REK) Dübener Heide (2000 – 2001)
charrette - stadtumbau - gräfenhainichen - www.charrette.de
Ferropolis – Studie:
Dokumentation – Erfahrungen – Ausblick eines außergewöhnlichen Projektes